9 Reisefotografie Tipps für Anfänger ᐅ Schnell bessere Fotos

Zugegeben, es könnte noch ein wenig dauern, bis größere Reisen wieder möglich sind, allerdings kann diese Zeit auch prima dafür genutzt werden, die folgenden Tipps und Tricks rund ums Thema Reisefotografie in aller Ruhe auszutesten – bevor es wieder on Tour gehen kann.

Foograf auf Berg für Reisefotografie
Die Reisefotografie bewahrt Erinnerungen und lässt diese immer dann wiederaufleben, wenn die Aufnahmen beispielsweise in einem Fotobuch oder auf einer Leinwand aufbereitet wurden.

Tipp 1: So lässt sich der Feind, die Mittagssonne, umgehen

Es klingt ein wenig unverständlich, aber die Mittagssonne ist wirklich nicht ideal, um perfekt ausgeleuchtete Bilder zu schießen, denn sie macht einige Bereiche des Bildes zu hell und andere zu dunkel. Dieser Kontrast kann in wenigen Einzelfällen künstlerisch schick sein, allerdings ist das in der Praxis nur selten der Fall. Wenn es gar nicht anders geht, hilft das Schließen der Blende. Im Idealfall (bzw. für all jene, die keine Blende zum Nachjustieren haben) wird jedoch besser frühmorgens oder nachmittags fotografiert.

Tipp 2: Ein altes Motiv, eine neue Perspektive

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Ein Beitrag geteilt von Nicole Breest (@heloise365)

Die bekanntesten Touristenattraktionen fotografiert jeder – und zwar mit sich selbst in Selfie-Pose oder ohne. Allerdings wird sich am Bild, das so entsteht, auf den ersten Blick ablesen lassen, ob es sich um ein „Ich-muss-das-knipsen-wie-alle-anderen“-Bild handelt, oder ob ein pfiffiger Reisefotograf vielleicht einmal kurz in die Knie geht – um die Perspektive zu wechseln. Wer Kamera oder Smartphone direkt auf den Boden stellt, um in die Höhe zu knipsen, erreicht einen Perspektivenwechsel, der sich leicht umsetzen lässt. In unserem Artikel stellen wir euch die wichtigsten Perspektiven vor, aus denen ein Motiv fotografiert werden kann.

Es kann aber auch schön sein, noch kreativer zu werden und beispielsweise spezielle Effekte wie die Spiegelung zu nutzen – etwa wie auf dem obigen Bild, auf dem der Eiffelturm in der Pfütze fotografiert wurde, in der er sich gespiegelt hat. Auf diese Weise kommt ein ganz besonderes Motiv zustande, das dann beispielsweise nicht nur in den sozialen Medien geteilt oder im Fotobuch verewigt werden kann, sondern beispielsweise auch einen Ehrenplatz in der Wohnung bekommen kann. Ein Foto auf Leinwand bringt so ein tolles Motiv beispielsweise besonders toll zur Geltung, wird zum Hingucker in den eigenen vier Wänden und erinnert immer wieder an die tolle Reise.

Tipp 3: Scharf oder unscharf  – jetzt muss an der Blende gedreht werden

Das Ausprobieren der Aufnahmen mit verschiedenen Blendeneinstellungen kann nicht nur bei Mittagssonne hilfreich sein. Eine geschlossene Blende sperrt nämlich nicht nur diese aus, sondern optimiert auch die Tiefenschärfe, was wiederum dann gut ist, wenn Landschaftsaufnahmen und Sehenswürdigkeiten zu knipsen sind, die natürlich bis ins letzte Bilddetail gestochen scharf sein sollen. Sollte hingegen nur das Objekt im Vordergrund scharf zu sehen sein, dann muss die Kamera genau andersherum eingestellt werden (eine offene Blende = tiefe Blendenzahl).

Tipp 4: Reisefotografie braucht Menschen

Frau auf Reise fotografieren
Ein Foto bekommt erst dann Persönlichkeit, wenn nicht nur die Sehenswürdigkeit, sondern auch Menschen darauf zu sehen sind.

Jetzt mal Hand aufs Herz: Bilder von den Sehenswürdigkeiten dieser Welt gibt es zuhauf. Doch Reiseaufnahmen, die zeigen, dass der Fotograf selbst all diese sehenswerten Orte bereist ist, gibt es seltener und verleihen dem Bild dabei erst eine persönliche Note. Deswegen sind Selfies nicht etwa ein No-Go für eine gute Reisefotografie, sondern fallen eher in die Kategorie „Must-have“. Selfies müssen also sein.

Zwischen einem „Ich-halte-mal-den-Arm-so-hoch-es-geht“-Selfie oder einer schönen Momentaufnahme vor einer berühmten Sehenswürdigkeit liegt optisch jede Menge Qualität, technisch jedoch meist nur ein Selfie-Stick. Dieser kleine Helfer ist in jedem Fall für all jene eine Anschaffung wert, die die Reisefotografie mit dem Smartphone umsetzen. Wer eine Kamera dazu benutzt, bräuchte ein Stativ mit Fernbedienung. Dazu aber gleich mehr.

Tipp 5: Die Drittel-Regel hilft dabei, Harmonie ins Bild zu bringen

Manche Kamera möchte bereits technik- seitig dabei unterstützen, mehr Harmonie ins Bild zu bringen. Doch wer nicht weiß, warum das Motiv plötzlich hinter Gitternetzlinien verschwindet, kennt auch die Drittel-Regel nicht.

Bei der Drittel-Regel sollte das Motiv entweder mithilfe von eingeblendeten Gitternetzlinien oder vor dem inneren Auge in drei Mal drei (also neun) Teile geteilt werden. Die horizontal verlaufenden Linien sollten dann am Horizont ausgerichtet werden. Dieser muss immer gerade verlaufen, sonst wirkt das Bild nicht sehr stimmig. Ein gerade verlaufender Horizont im Bild sorgt hingegen für eine Grund-Harmonie. Details des Bildes, die besonders betont werden wollen, sollten sich dann in der rechten unteren Ecke befinden oder an den Schnittpunkten der einzelnen Felder. Sie in die Mitte des Bildes zu rücken, wirkt hingegen eher langweilig.

Tipp 6: Was soll ins Flugzeug?

Planst du bald wieder einmal eine weit entfernte Fotoreise? Vor jedem Flug stellt sich dieselbe Frage. Soll ich meine Kamera im Koffer verstauen? Ist sie da sicher? Oder doch lieber ins Handgepäck? Oft liegt die Obergrenze des Gewichts für Handgepäck bei 8-10 Kg. Nicht gerade viel. Meine Kameratasche ist mit allen Objektiven locker schwerer. Mein Tipp: Montiere das schwerste Objektiv an die Kamera und hänge sie dir einfach um den Hals. Bisher hat das immer gut funktioniert.

Vergiss das Visum nicht!

Kümmere dich auf jeden Fall genug früh um deinen Visumantrag. Oft wird dieser bereits beim Einstieg ins Flugzeug kontrolliert. So zum Beispiel, wenn du eine Fotoreise ins schöne Australien antrittst. Mittlerweile gibt es aber einfache Services, mit welchen du z. B. ein Visum für Australien recht einfach beantragen kannst und alle wichtigen Informationen dazu findest.

Küste Australien
Australien – immer eine Reise wert. Insbesondere für Fotografen.

Tipp 7: Respekt für die Fremde

Was viele Reisende on Tour vergessen, wird leider immer deutlicher. Häufig mangelt es ihnen an Respekt – für heilige Stätten, für fremde Kulturen, aber auch für die Natur. Dieser Fotografie-Tipp ist mitnichten ein Rat, wie ein Bild technisch besser aussehen kann, sondern eher ein Appell, damit Hobbyfotografen nicht in die Schublade der unbeliebten, nervenden, knipsenden Touristen wandern.

Für die Reisefotografie bedeutet das: Ja, jeder hat Verständnis, dass ein passionierter Hobbyfotograf auf der Suche nach dem schönsten Motiv ist. Nein, das darf nicht ohne Berücksichtigung von Mensch und Natur erfolgen. Das bedeutet für die Naturfotografie, dass beispielsweise Wege gewahrt werden, um die Lebensräume von Tieren und Pflanzen zu erhalten. Und auch auf einem Markt in der Ferne, auf dem die Mutter mit ihren Kindern Gemüse vom Feld anbietet, sollte darauf geachtet werden, dass beim Fotografieren keine Persönlichkeitsrechte verletzt werden – nur weil das Motiv sehr schön zeigt, wie anders das Leben auf der anderen Seite des Kontinents ist.

Tipp 8: Ein kleines Stativ, immer dabei

Das Stativ ist der beste Freund eines Fotografen. Mittlerweile gibt es kleine, flexible Stative, die sich bequem sogar im Handgepäck verstauen lassen und kaum Platz wegnehmen. Das Gute daran ist, dass, selbst wenn niemand anders in der Nähe ist, ein kleines Selbstporträt vor einen tollen Hintergrund möglich ist. Dank flexibler Beine lassen sich die kleinen Helfer fast überall aufbauen und befestigen.

Ein weiterer Pluspunkt: Es lassen sich schlechte Belichtungsverhältnisse ausgleichen. Werden lange Verschlusszeiten eingestellt, um eine Landschaft am Abend zu fotografieren, weil das Licht fehlt, braucht es keine ruhige Hand, damit das Foto gelingt.

Tipp 9: Der frühe Vogel schnappt den Schuss

Wie bereits erwähnt ist am Morgen nicht nur das Licht besser, um ein paar tolle Fotos zu schießen, sondern es sind grundsätzlich auch weniger Menschen unterwegs. So lassen sich mit der Kamera tolle Atmosphären einfangen. Wer beispielsweise schon einmal versucht hat den Trevi Brunnen in Rom zu fotografieren, trifft häufig auf eine unüberschaubare Menschenmasse.

Wer allerdings früh aufsteht und bei Sonnenaufgang vor Ort ist, findet nicht nur einen leeren Platz vor, sondern auch das perfekte Licht. Menschenleere Touristenattraktionen haben immer etwas Mystisches und eine fast schon magische Atmosphäre. Solche Momente müssen eingefangen werden.

Tipp 10: Ein Auge fürs Detail

Häufig verlieren wir uns in zu großen Motiven und zu weiten Landschaften. Stattdessen sollten auf Reisen vielleicht auch mal die kleinen Details eingefangen werden. Wenn du einer Touristenattraktion einen Besuch abstattest, dann spricht nichts dagegen, sie im Ganzen zu fotografieren, allerdings kann es sich lohnen näher ranzugehen. Vielleicht winzige Details, die normalerweise nie ins Auge fallen würden.

Mit einem Blick fürs Detail bieten sich ebenfalls komplett neue Perspektiven auf ein Motiv. So bekommt man am Ende einen einzigartigen Schnappschuss, den sonst niemand hat.

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