Sonne unter Kontrolle im Studio: Lichtsteuerung mit Gardinen und Plissees

Ein unkontrollierbarer Mix aus Natur- und Kunstlicht kann das Fotografieren mit einer vernünftigen Belichtung rasend schnell zum Ratespiel werden lassen. Umgekehrt kann die richtige Portion Sonne im Studio aber Akzente setzen, die sich mit Blitz und Co. nur deutlich aufwendiger gestalten lassen. Kommt dann noch das Thema konzentriertes Arbeiten und spannende Fotohintergründe hinzu, steht eine Notwendigkeit im Raum: Wenn es im Studio wenigstens ein Fenster gibt, dann sollte sich das dort hereinscheinende Licht nicht minder gut kontrollieren lassen wie jede andere Beleuchtungsform. Mit entsprechenden Gardinen und Plissees kann das im Handumdrehen und sehr flexibel gelingen.

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Bildquelle: ©window-fashion.ag ©window-fashion.ch

Umgebungs- und Blitzlicht: Die Mischung machts

Bricht man alle Techniken und Prozesse auf einen gemeinsamen Nenner herunter, dann ist Fotografie nicht mehr und nicht weniger als die Kunst, Licht geschickt auszunutzen. Und jeder, der nicht konsequent nur im Vollautomatik-Modus operiert, weiß, wie umfassend sich dieses Licht steuern lässt und wie stark dadurch der ganze Charakter eines Bildes beeinflusst wird:

  • Blende
  • Belichtungszeit
  • ISO-Wert
  • Weißabgleich
  • Lichtfarbe
  • Lichtintensität
  • Lichtrichtung

Das alles sind Faktoren, die zwar im Höchstmaß variabel sind, aber sich dennoch unter ständiger Kontrolle des Fotografen befinden müssen. Insofern ist ein Studio ohne jegliches von außen kommendes Licht sicherlich die am besten kontrollierbare Foto-Umgebung überhaupt. Denn natürliches Licht kann sich von einer Sekunde auf die andere vollkommen verändern. Denken wir an einen blauen Mittagshimmel, über den plötzlich Wolken huschen.

Umgekehrt kann Umgebungslicht aber auch im Studio so manchen Akzent setzen. Es kann beispielsweise ein leuchtender Hintergrund für eine perfekte Gegenlichtaufnahme sein. Ebenso kann es die exakt passende Lichtfarbe für ein Motiv oder Model liefern, wobei die Helligkeit vielleicht nur etwas abgemildert werden muss, damit der unterstützende Blitz nicht zu offensichtlich wird.

Bloß: Durch ein „blankes“ Fenster kommt alles völlig ungefiltert und unkontrolliert durch. Damit wäre bereits eine wichtige Daseinsberechtigung für die Produkte hier im Gardinen-Shop gegeben: Je nach Art der dort vorhandenen Systeme lässt sich eine hervorragende Lichtsteuerung erzielen, die von ganz offen bis vollständig geschlossen reicht – also just die „kontrollierbaren Bedingungen“ liefert.

Die Gardine als leuchtkräftiger Hintergrund

Ein Model vor einem Fenster – egal ob den Blick zur Kamera oder nach draußen gewandt. Dieses Szenario dürfte zu den klassischsten Indoor-Motiven überhaupt gehören. Nicht zuletzt, weil das Model dadurch vom äußeren Umgebungslicht wie von einer Aura oder Corona umkränzt werden kann.

Bloß: Längst nicht vor jedem Studiofenster findet sich eine Szenerie, die es wert wäre, mit aufs Bild zu gelangen. Und so manche „Fensterumgebung“ innen im Studio ist ebenfalls nicht so fotogen wie ein bodentiefes Fenster in einem Penthouse mit Panoramablick. Das sind Situationen, in denen die klassische Gardine in Form mehr oder minder transparenter Stoffe buchstäblich „scheinen“ kann – aus mehreren Gründen:

  1. Sie lässt das Licht durch. Je nach Dicke des Stoffes, Größe der Maschen etc. mehr oder weniger – wodurch unterschiedliche Gardinen unterschiedliche Lichtsituationen zu unterschiedlichen Tageszeiten und Witterungsbedingungen ansprechen können.
  2. Sie kann, je nach Format, entweder nur das Fensterglas selbst bedecken oder eine deutlich größere Fläche. Dadurch wird nicht nur die Fensterumgebung „getarnt“, sondern es entsteht ein optisch einheitlicher, nicht vom eigentlichen Motiv ablenkender Rahmen.
  3. Durch diverse Muster auf oder im Gardinenstoff können weitere optische Highlights entstehen, mitunter sogar ganz gezielte Schattenwürfe.

Insofern kann eine Gardine dieselben Aufgaben übernehmen wie ein Hintergrundsystem; bloß, dass erstere von selbst hinterleuchtet wird – und sich obendrein mit beispielsweise am Boden versteckten Kunstlichtquellen noch weiter justieren lässt.

Tatsächlich sollten Studiofotografen daher überlegen, nicht nur mehrere unterschiedliche Gardinen vorrätig zu halten, sondern diese mit Schnellhaltesystemen für raschen Austausch zu befestigen. Weitere Inspirationen zu Gardinen finden sich hier.

Plissees als nonchalanter Sichtschutz und Naturlicht-Softbox

Wer als Fotograf im Studio gerne mit menschlichen Models arbeitet, der kennt es höchstwahrscheinlich: Viele der Abgelichteten möchten sich beim Shooting nicht unbedingt durch die Fenster von anderen Leuten beobachten lassen – das gilt nicht nur, aber natürlich besonders für Akt- und ähnliche Aufnahmen. Gerade Studiofotografie ist schlicht für viele Menschen eine intime Situation, bei der sie nicht von Unbeteiligten beobachtet werden möchten – ein wichtiger Punkt im ganzen Thema Kundenerwartungen.

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Bildquelle:©window-fashion.ch

Und auch wenn viele Fotografen währenddessen nur Augen für das Motiv haben, so können je nach Studio-Location und Lage etwaiger Fenster hereinschauende Augen die Konzentration ebenfalls mächtig stören. Wir müssen nicht einmal noch auf das Ablichten von Kindern und Haustieren eingehen, die vom Treiben vor dem Fenster stark abgelenkt werden können, damit eines klar ist: Bei allen Vorteilen von Fenstern in Sachen Naturlicht kann es manchmal nötig sein, nur das Licht hineinzulassen, aber Blicke in beide Richtungen zu versperren.

Die mit Abstand flexibelste Lösung hierfür sind Plissees. Sie gehören zum Portfolio der Gardinen & Vorhänge von Window Fashion. Zwar gibt es Plissees in unterschiedlichen Ausführungen. Im Kern handelt es sich jedoch immer um weitgehend blickdichte, verstellbare Elemente, die nur das Fensterglas selbst bedecken.

Zentraler Kern im fotografischen Zusammenhang ist das Abhalten von Blicken. Aber: Werden weiße, relativ dünne und motivfreie Plissees verwendet, dann können sie in Sachen Naturlicht ganz ähnlich wie eine Softbox vor einem Blitz oder Dauerlicht wirken. Sehr praktisch nicht nur an Tagen, an denen sich Sonne und Wolken rasch miteinander abwechseln und so für ein unschönes Schattenspiel sorgen können.

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Wie funktional und wichtig Gardinen, Plissees und ähnliche Elemente im Studio sein können, wäre damit geklärt. Allerdings sollten Fotografen bei Auswahl und Kauf nichts dem Zufall überlassen. Fassen wir dazu die wichtigsten Faktoren zusammen:

  • Generell hochwertig verarbeitet, damit eine lange Lebensdauer gewährleistet ist – speziell im Angesicht von häufigem Öffnen und Schließen.
  • Flexibel zu befestigen und zu lösen. Hier ist Pragmatik vonnöten: Im Studio müssen Gardinen und Co. nicht unbedingt mit herkömmlichen Methoden befestigt werden. Mitunter sind eine an der Decke vor dem Fenster befestigte Gardinenstange und Klemmzwingen die beste Lösung.
  • Vielfältig vorhanden: Ähnlich, wie ein Hintergrundsystem auch nicht nur aus Weiß und Grau besteht, sollte es für ein Fenster mehrere Arten von Gardinen geben, um variieren zu können.
  • In Sachen Format auf die Fensterumgebung angepasst. Gerade für vollflächige Hintergründe kann es besser sein, die Gardine deutlich größer als die Fensteröffnung zu wählen, damit es im Bildhintergrund nicht zu unruhigen Situationen kommt.

Übrigens sollten Fotografen, deren Studio smart ausgestattet ist, das Thema Vorhänge mit einbeziehen; insbesondere, was die Befestigungssysteme anbelangt. Hier ist es mitunter sinnvoll, die Vorhänge mit Stellmotoren, Fernsteuerungen und Ähnlichem zu kombinieren. Das macht erfahrungsgemäß mitten in einer Session so manches einfacher.

Zusammengefasst

Fenster im Studio liefern eine interessante Bereicherung in Sachen natürliches Licht und können interessante Hintergründe sein. Damit sie sich jedoch ähnlich gut steuern lassen wie Blitze und Hintergrundsysteme, sollten Fotografen mit verschiedenen Arten von Gardinen, Vorhängen und Plissees arbeiten. Sie lenken nicht nur das Licht wie gewünscht und notwendig, sondern können durch Art und Aufbau spannende Hintergründe erzeugen, die ansonsten schon gute Fotos einfach perfekt machen.

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