Regen fotografieren – 6 Tipps für tolle Regenbilder

Regen fotografieren kann genau so viel Spass machen wie draussen an einem sonnigen Tag! Besser noch, die Regentropfen und die besonderen Stimmungen können für einzigartige Regenbilder sorgen! Es gibt viele Möglichkeiten, sich bei schlechtem Wetter mit der Kamera auszutoben. Wie wäre es mit Makroaufnahmen von Regentropfen? Ein Portrait einer jungen Dame mit auffälligem Schirm? Oder doch ein sehnsüchtiger Blick durch eine verperlte Scheibe? In dieser Anleitung findest du Ideen und Tipps, wie du im Regen besser fotografieren kannst.

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Zu Beginn findest du ein paar Tipps, was du im Regen alles fotografieren kannst. Welche Kameraeinstellung passen und welche Ausrüstung du brauchst, verraten wir weiter unten.

Regenbilder: 6 Ideen was du an einem verregneten Tag fotografieren kannst

1. Portrait bei strömendem Regen drinnen fotografieren

Giesst es wieder einmal was das Zeug hält? Kein Problem, denn du kannst auch drinnen bleiben, um gute Regenbilder zu machen. Sicher findest du ein Fenster, an welchem die Regentropfen abperlen. Dieses Motiv eignet sich hervorragend, um eine nachdenkliche Person vor dem Fenster zu fotografieren. Ein verträumter Blick nach draussen lässt den Betrachter überlegen, was wohl die Wünsche und Sorgen dieser Person sind. Wo wäre sie gerade am liebsten? Die Person setzt sich nach Möglichkeit auf die Fensterbank oder an den Boden, mit den Beinen angewinkelt. Es soll gemütlich aussehen, als würde die Person schon Stunden da sitzen und in den Regen starren. Wenn du gerne mehr solche verträumte Portraitfotos machen möchtest, kannst du das mit unseren Tipps ganz einfach tun.

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2. Regenbild draussen – Portrait mit Schirm und Gummistiefeln

Ein absoluter Klassiker. Sicher hast du auch schon ein Bild mit einer Dame gesehen, welche fröhlich mit Regenschirm und Gummistiefeln durch die Pfützen hüpft! Oft werden die Gummistiefel oder der Schirm bewusst in grellen Farben wie Rot oder Gelb gewählt. Diese farbigen Gadgets liefern einen wunderbaren Kontrast zum sonst so tristen Wetter. Ein Fotoshooting bei Regen ist immer amüsant! Du findest sicher schnell ein geeignetes Model, welches du im Regen fotografieren kannst. Denn was soll man sonst tun bei diesem Katzenwetter?

3. Regentropfen fotografieren mit Motiv im Hintergrund

Besonders schön sind Regentropfen auf Glas, da hierbei auch der durchscheinende Hintergrund in Szene gesetzt werden kann. Eine gute Variante um seine Kamera besser kennenzulernen und zu experimentieren ist folgendes Setup. Installieren deine Kamera vor einem sauberen Fenster auf einem Stativ. Wichtig ist, dass du ein Fenster wählst, an welchem die Regentropfen etwas haften und im Hintergrund etwas zu sehen ist. Ein gutes Motiv im Hintergrund wäre z.B. eine Strassenlaterne, ein belichtetes Gebäude oder eine Strasse. Fokussiere auf die Regentropfen und stelle diese scharf. Wähle eine offene Blende von 4-8f, damit das Motiv im Hintergrund unscharf wird. Mit einigen Lichtquellen im Hintergrund kannst du auch einen tollen Bokeh-Effekt fotografieren. Übrigens eine tolle Sache, dieses Bokeh – hast du unseren Artikel dazu schon gelesen?

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4. Makroaufnahmen im Regen – mit dem passenden Objektiv

Regentropfen faszinieren umso mehr, je näher man sie ablichtet. Deshalb beeindrucken vor allem Makroaufnahmen. In Makroaufnahmen kann man auch wunderbar Tiere und Pflanzen festhalten, die durch perlende Wassertropfen eine besondere Wirkung bekommen. Bei Nieselregen im Wald hat man die besten Chancen, tollen Makro-Regenbilder zu machen. Alles was kriecht und keucht, kommt aus den Verstecken hervor! Trotzdem sind die Tiere durch das Wasser etwas träge und lassen sich daher gut fotografieren. Die Vielfalt an Motiven kann einem schon fast überfordern. Suche nach….

  • … Spinnennetzen mit kleinen Wassertropfen
  • … kleinen Käfern die sich auf feuchtem Holz tummeln
  • … Ameisen die mit kleinen Wassertropfen kämpfen
  • … Blättern mit bestechenden und frischen Farben
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Makroaufnahmen im Regen.

Objektiv für Makroaufnahmen im Regen

Für Makroaufnahmen im Regen brauchst du ein Objektiv mit einem hohen Abbildungsmasstab. Makroobjektive sind genau dafür geschaffen, da sie das Bild 1:1 oder 1:2 abbilden. Die normalen Weitwinkel-Objektive hingegen haben ein Verhältnis von 1:7 bis 1:9. Mit einem Makroobjektiv kannst du viel näher an das Motiv heran und Detailreiche Nahaufnahmen machen. Der Fokus würde mit einem normalen Objektiv schnell versagen. Ein Makroobjektiv von Canon oder Nikon ist erschwinglich und lohnt sich für Fotografen mit etwas Erfahrung auf jeden Fall.

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5. Spiegelungen in Regenpfützen fotografieren

Regenpfützen eignen sich wunderbar, um durch die Spiegelung von Gebäuden, Menschen oder Tieren eine besondere Perspektive auf die Umgebung zu erhalten. Wasserpfützen auf Asphalt haben den Vorteil, dass sie einen schwarzen Untergrund haben. Dadurch wirkt die Spiegelung etwas klarer und bildet mehr Kontrast zum eigentlichen Motiv. Wechsle einige Male deine Position, um die Spiegelungen in den Regenpfützen aus verschiedenen Perspektiven aufzunehmen.

6. Gewitter und Blitze bei Regen fotografieren

Es gibt fast nichts Imposanteres, als ein kräftiges Gewitter mit grellen Blitzen! Lese hier nach, wie du Gewitter und Blitze fotografieren kannst.

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Kameraeinstellungen für das Fotografieren bei Regen

Die Kameraeinstellungen für das fotografieren bei Regen sind je nach Motiv oder Idee total unterschiedlich. Du kommst aber bestimmt mit jeder Situation zurecht, wenn du dich hier kurz über die Einflüsse der Kameraeinstellungen auf  deine Regenbilder schlau machst:

Verschlusszeit beim Regen fotografieren

Die eingestellte Verschlusszeit oder Belichtungszeit hat erstens Einfluss auf die Helligkeit und Schärfe deines Regenbildes. Die Darstellung von Regentropfen kann ganz unterschiedlich ausfallen. Je nachdem wie lang die Verschlusszeit ist, wirken die Regentropfen auf einem Bild wie eingefroren oder als lange Fäden. Es gilt: Je kürzer die Verschlusszeit, desto realistischer die Aufnahme.

  • Knackscharfer Regen (eingefroren)
    Zum Einfrieren der Regentropfen empfiehlt sich eine Verschlusszeit von maximal 1/250 Sekunde. Weitere Tipps zur Belichtungszeit für bewegte Motive findest du hier. Bei Regen gibt es oft wenig Umgebungslicht. Dein Bild kann daher schnell zu dunkel werden. Mehr Helligkeit erreichst du durch eine offenere Blende oder einen höheren ISO Wert.
  • Verschwommener Regen im Hintergrund (lange Fäden)
    Hast du ein Motiv im Vordergrund und möchtest, dass der Regen im Hintergrund eher verschwommen wirkt, dann musst du eine längere Verschlusszeit von etwa 1/10 bis zu 1 Sekunde einstellen. Längere Verschlusszeiten sorgen für den Effekt, der die Regentropfen langgezogen wirken lässt. Achte darauf, dass sich das Motiv (z.B. Person bei einem Portrait) nicht bewegt. Verwende zudem ein Stativ, damit das Bild nicht verwackelt. Erfahre mehr dazu in einem unserer Artikel über Langzeitbelichtung.

Regen mit niedriger ISO-Zahl fotografieren

Da es im Wald oder bei Regen oft eher dunkel ist, kann man den ISO Wert bei der Kamera erhöhen. Dadurch wird das Bild aufgehellt. Beachte aber, dass das Bild ab einem ISO Wert ab 800 bereits körnig wirken kann. Stelle den ISO Wert also immer so tief wie möglich ein. Alternativ kannst du die Blendenzahl tiefer wählen, um ein helleres Bild zu erhalten. Erfahre hier alles über die ISO Lichtempfindlichkeit.

Wenn du den Regen verschwommen fotografieren willst, wählst du wie oben beschrieben eine lange Belichtungszeit. Da es hierbei zu einer Überbelichtung kommen kann, sollte man einen ND-Filter einsetzen, oder die Blende etwas schliessen (hoher Blendenwert).

Regen fotografieren: Experimente sind erlaubt

Unsere Fotoausrüstung

Du fragst dich mit welcher Ausrüstung wir fotografieren? Hier findest du unser Equipment.

Ausrüstung anzeigen

Auf einen Blitz sollte grundsätzlich verzichtet werden, wenn man im Regen fotografiert. Mit Blitz werden die nahen Regentropfen oft weiß abgebildet und die Umgebung kann fahl und tot wirken. Also genau das Gegenteil von einem romantisch-verwunschenen Regenbild, das man sich eigentlich wünscht.

Erlaubt ist aber alles. Vielleicht kannst du mit einem Blitz auch tolle Effekte zaubern! Deshalb sollte man Experimente wagen und verschiedene Techniken ausprobieren, die Ergebnisse können durchaus auch noch Profifotografen überraschen.

Fotografieren im Regen: Die passende Ausrüstung

Beim Regen fotografieren sollte man sich selbst vor der Nässe schützen, aber auch das Equipment sollte nicht nass werden. Diese Tipps sollten Beachtung finden, wenn man Regen fotografieren möchte:

  • Mit dem Tragen eines Regencapes schützt man sich und ggf. den Rucksack mit der Ausstattung vor der Nässe.
  • Praktisch ist auch ein Regenschirm, den man beim Fotografieren an seiner Jacke bzw. dem Cape befestigen kann, damit man die Hände frei hat und die Kamera trocken bleibt. Außerdem ist es mit einer speziellen Halterung möglich, einen normalen Regenschirm am Stativ zu befestigen.
  • Wem die Arbeit mit dem Regenschirm zu kompliziert ist, der sollte seine Kamera anders vor dem Regen schützen. Eine Möglichkeit ist, eine Plastiktüte über die Kamera zu ziehen, ein Loch macht die Sicht des Objektivs frei. Kostenintensiver sind spezielle Schutzausrüstungen für Kameras.
  • Mit einem Mikrofasertuch sollte man die Kamera regelmäßig trocknen, damit keine Regentropfen in das Gehäuse fließen.
  • Zudem sollte man darauf achten, dass der Regen durch heftigen Wind nicht frontal gegen die Kamera fällt.

Kamera Regenschutz für wenig Geld selber basteln

Ein kleines Tutorial, wie du deine Kamera vor Regen schützen kannst:

pixolum Autor und Fotograf pixolum
Über den Autor

Patrick ist der Gründer von pixolum und versorgt dich seit 2012 mit spannendem Fotografie-Stoff. Neben seiner Leidenschaft für Kameras & Design unterstützt er kreative Köpfe beim Aufbau ihres Business. Er trinkt jeden Tag 7 Kaffees aus der pixolum Tasse, ist absoluter SEO Nerd und beginnt mehr, als er zu Ende bringen kann.

3 Gedanken und Fragen

  1. joschi

    toll

    Antworten
    1. Hans Wurst

      JA!!!!

      Antworten
      1. pixolum

        Danke! 🙂

        Antworten

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