Makrofotografie für Anfänger | Tipps und Inspiration

Makrofotografie ist eine wunderschöne Art der Fotografie, die ich wirklich jedem empfehlen kann. Die Möglichkeiten sind enorm vielseitig und es können eindrucksvolle Bilder aus einer kleinen Welt entstehen. Die Begeisterung für die Detailaufnahme begleitet mich bereits seit vielen Jahren. In diesem Beitrag will ich daher mein Wissen und meine Erfahrungen mit dieser wundervollen Art der Fotografie an Makrofotografie Anfänger weitergeben.

Makrofotografie Anfänger Biene
Dieser Beitrag ist eine kleine Einführung in die faszinierende Welt der Makrofotografie. (@Stefan Gerber)

Welche Motive sind für Makrofotografie Anfänger besonders geeignet?

Für Makrofotografie Anfänger sind Pflanzen und Blumen als Motive besonders praktisch. Man hat genug Zeit, den Fokus sowie die Einstellungen richtig zu handeln. Außerdem eignen sich diese Objekte besonders gut, um die Lichtverhältnisse und Positionierung des Bildaufbaus besser kennenzulernen. Die Einstellungen der Kamera sowie das schnelle Umschalten der Position für die richtige Szene sind zwei wichtige Faktoren, um später auch an bewegten Objekten wie Insekten (Schmetterlingen, Bienen, usw.) den perfekten Schnappschuss zu machen. Alles Weitere ergibt sich durch viel Eigeninitiative und Übung.

Makrofotografie Anfänger Tau
Mein Tipp an Makrofotografie Anfänger: Fangt mit unbewegten Objekten an, bevor ihr euch an Insekten versucht. (@Stefan Gerber)

Welches Equipment brauche ich für die Makrofotografie?

Ich persönlich benutze eine Canon EOS 80d. Sie ist sehr leicht und enthält viele nützliche Funktionen wie zum Beispiel den Touchscreen. Dieser erleichtert das kurze Betrachten der Bilder mittels Zoom enorm. Einen zusätzlichen Blitz verwende ich nur bei Aufnahmen von Pflanzen, nicht bei Tieren und Insekten. Dazu verwende ich ein Canon 60 mm Makro-Objektiv. Zum einen ist dies sehr preiswert, zum andern beinhaltet es eine geniale Blende von f/2.8, welche sich für einen weichen Hintergrund bestens eignet. Da ich meistens direkt aus der Hand fotografiere, bin ich nicht zwingend auf ein Stativ angewiesen. Dieses Equipment ist sowohl für Makrofotografie Anfänger, wie auch für fortgeschrittene Fotografen sehr kompakt und preiswert.

Wann mache ich Makroaufnahmen?

Meistens nutze ich das Tageslicht, da man so ideale Lichtverhältnisse hat. Das erleichtert mir die Einstellung der Kamera. Gerade bei bewegenden Objekten ist das Tageslicht sehr hilfreich, um die Belichtungszeit möglichst kurzzuhalten. Auch Sonnenuntergänge (warmes Licht) eignen sich super für einen stimmungsvollen Hintergrund. Dafür ist ein Stativ eher empfehlenswert.

Makrofotografie Sonne
Sonnenuntergänge eignen sich wunderbar, um stimmungsvolle Makrofotos zu erzeugen. (@Stefan Gerber)

Wie wähle ich eine Bildszene aus?

Eine Bildszene setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen. Zum einen berücksichtigt man die Farben im Hintergrund, zum andern die Position des fotografierten Objekts. Meist liege ich beim Fotografieren am Boden, da man so eine gerade Sicht zum Objekt erzielt.

Die Blende setze ich meistens zwischen 2.8 und 5. Damit erreiche ich eine schöne Unschärfe im Hintergrund, welche beim Betrachter einen besonderen Effekt erzeugt. Dabei geht es für mich darum, das Bild optimal abzurunden, jedoch den Fokus auf das Objekt nicht zu verlieren.

Bei beweglichen Objekten ist eine Voreinstellung der Kamera (Belichtungszeit, Blende, evtl. ISO Wert) enorm wichtig, da für den perfekten Schnappschuss die Zeit nur von sehr kurzer Dauer ist.

Welche Einstellung brauche ich für die Makrofotografie?

Bei Tageslicht achte ich speziell darauf, die Belichtungszeit im Bereich von 1/250 bis 1/1000 Sekunden einzuhalten. Auch die Blende setze ich jeweils zwischen F2.8 bis ca. F5. Ich arbeite stets im manuellen Modus, da ich dabei die oben beschriebenen Einstellungen unabhängig voneinander verändern kann. Den ISO-Wert setzte ich auf 200, je nach Licht passe ich diesen an.

Worauf setze ich den Fokus?

Für Makrofotografie Anfänger ist der Fokus das A und O. Wenn der Fokus passt, ergibt sich vieles von selbst. Zuerst muss man schauen, wo man den Fokus ansetzen will. Gerade bei Insekten, wenn es schnell gehen muss, ist die Routine hilfreich. Der Fokus ist für mich immer bei den Augen, ähnlich wie bei der Portraitfotografie. Bei Blumen oder Wassertropfen kann man selbst ein wenig tüfteln, denn da geht das Betrachten eines jeden Fotografen auseinander. Wenn der Fokus erstmal festgelegt ist, konzentriere ich mich weiter auf das restliche Bild. Das Motiv setze ich meistens auf eine Seite, selten in die Mitte. Das macht das Ganze spannend.

Makrofotografie Schmetterling
Besonders bei der Insektenfotografie ist der Fokus entscheidend. (@Stefan Gerber)
Ein kleiner Tipp

Um einen besonderen Effekt zu erzielen, hält man einen zusätzlichen Gegenstand nahe vor die Linse. Probiert es aus!

Wie kann man als Makrofotografie Anfänger am besten üben?

Hier einige Tipps, wie du als Makrofotografie Anfänger deine Fähigkeiten schnell verbessern kannst:

  1. Eigne dir zunächst gewisse Grundkenntnisse an (Blende, Belichtungszeit, ISO-Wert usw.). Dafür gibt es gute Tutorials im Internet.
  2. Fotografiere am besten im manuellen Modus. So hast du die beste Kontrolle über die Kamera.
  3. Wähle zunächst ein statisches Objekt, dann kannst du in Ruhe alles einstellen.
  4. Probiere es einfach aus, denn erst in der Praxis erkennt man die verschiedenen Möglichkeiten.
  5. Verschwende nicht zu viel Zeit mit der Bearbeitung vor dem PC!
  6. Die wichtigsten Voraussetzungen für gute Makrofotografie sind meiner Ansicht nach das Auge für das Detail sowie eine gute Fantasie.

Welches Bearbeitungsprogramm brauche ich?

Für die Bearbeitung meiner Bilder verwende ich fast ausschließlich Adobe Lightroom, in wenigen Fällen kommt auch Photoshop zum Zug. Ich versuche stets bereits bei der Aufnahme das Volle aus den Bildern zu schöpfen, um später nicht stundenlang vor meinem Computer sitzen zu müssen. Bei der Bearbeitung spiele ich hauptsächlich mit Eigenschaften wie Farbsättigung, Schärfe, Kontrast, Belichtung und Klarheit. Den Bildzuschnitt mache ich ebenfalls mit den erwähnten Programmen.

Wo entstehen meine Makrofotos?

Meine Fotos entstehen oft in der Natur, etwa im Wald oder an Gewässern. Auch Gärten sind bei mir sehr beliebt, da man dort wunderschöne Blumen und Pflanzen findet. Mit der Zeit wusste ich schon bald, wo sich interessante Szenen präsentieren. Manchmal muss man gar nicht weit gehen, um einen Spot zu finden: Beim genauen Hinsehen findet man schon in nächster Nähe interessante Sujets.

Makrofoto Spinne
Bei genauem Hinsehen finden sich in der Natur überall Sujets für tolle Makrofotos! (@Stefan Gerber)

Was habe ich über die Jahre als Makrofotograf gelernt?

Als Makrofotografie Anfänger musste ich zuerst viel über dieses Thema lernen. Bei meinen ersten brauchbaren Fotos war die Begeisterung riesig und der Ansporn wuchs von Woche zu Woche. Ich nahm die Natur immer mehr als Geschenk wahr. Gerade in der Fotografie wird die Bewusstheit enorm gefördert und der Blinkfang wird ständig trainiert. Über die Jahre fand ich heraus, wie man tolle Naturfotos macht, aber auch wie man sich in der Natur verhalten muss.

Gerade die Begegnung mit dem Insekt war eine fotografische Herausforderung für mich. Welche Bewegungen muss ich machen, damit ich dieses nicht erschrecke? Wie nah kann ich herangehen?  Immer wieder lernte ich an nicht beweglichen Objekten. Die Faszination und der Ehrgeiz waren so groß, dass ich fast jeden Tag zum Fotografieren vor die Haustür ging. In den letzten Jahren hat mich die Fotografie stark begleitet und bis heute hält die Begeisterung an. Ausgelernt ist man nie und man sucht immer nach dem perfekten Bild. Ich nehme mir heute auch noch viel Zeit für die Makrofotografie.

Wie kann man sich das alles merken?

Dein Können als Fotograf setzt sich letztendlich aus deiner eigenen Erfahrung, Inspirationen und Tipps wie diesen zusammen. Das gesamte Wissen im richtigen Moment abzurufen ist in der Praxis oft schwierig. Überlege dir also, wie und wo du dir die wichtigsten Dinge am besten notierst, denn nicht jeder hat einen Gedächtnistempel wie Sherlock Holmes. Einigen reicht das Smartphone für ein paar kurze Notizen, andere bevorzugen ein Notizbuch mit kreativer Fläche zum kribbeln. Egal wie, hauptsache du schreibst etwas auf – denn auch das fördert bekanntlich den Lernprozess.

Welche Hilfsmittel gibt es für Makrofotografie Anfänger?

Durch das Internet hatte ich die Möglichkeit vieles alleine zu lernen. Auf YouTube findet man hunderte Videos über die Makrofotografie. Hilfreich waren mir besonders Videos und Berichte über Kameraeinstellungen. Darüber hinaus habe ich mich in den sozialen Medien schlau gemacht, wie andere Fotografen ihre Bilder präsentieren. Doch ich habe schnell verstanden, dass jeder seinen eigenen Touch mit sich bringt.

Es gibt so viele Hilfsmittel für jede Art von Fotografie, doch am allerwichtigsten ist die Praxis. Als Makrofotografie Anfänger sollte man am besten praktisch herausfinden, was und wie man fotografieren will. Es ist auch hilfreich, sich mit anderen Fotografen auszutauschen und sie bei ihrer Arbeit zu begleiten. Ich nehme dabei jedes Mal etwas Lehrreiches mit.

Makrofotografie Anfänger Marienkäfer
Mein wichtigster Tipp an Makrofotografie Anfänger: Geht raus und sammelt Praxiserfahrung! (@Stefan Gerber)
pixolum Autor und Fotograf Stefan Gerber
Über den Autor

Stefan Gerber ist 39 Jahre alt, glücklicher Familienvater und kommt aus dem schönen Emmental im Kanton Bern. Neben seiner Hauptarbeit als Betriebselektriker in einer Lebensmittelfirma ist er leidenschaftlicher und begeisterter Fotograf. Angetrieben wird er von der Herausforderung des perfekten Bildes, sowohl in technischer als auch in künstlerischer Hinsicht. In seiner Freizeit wendet er sich oft der Natur zu, die ihm immer wieder neue kreative Ideen schenkt. Er folgt dem Zitat: „Das Auge macht das Bild, nicht die Kamera.“ Eindrucksvolle Arbeiten findest du auf der Website.

4 Gedanken und Fragen

  1. Sonja

    Danke schön
    ich werde alles ausprobieren was ich , dank euch, lerne
    DANKE SCHÖN

    Antworten
  2. Nadine

    Danke für diesen tollen Beitrag!!
    Im Moment „knipse“ ich leider noch ausschließlich mit meinem Smartphone Makroaufnahmen und bin da schon echt süchtig. Eine passende Kamera ist da als Anfänger schon komplizierte zu finden… Es soll (zumindest für mich) noch nicht gleich die neuste und fetteste Profi-Cam sein, die mir dann ne Genickstarre beschert, wenn ich sie mal 6-7 Stunden beim wandern dabei habe. 🙂
    Mal kucken, wo die Reise hin geht…
    Aber auf jeden Fall weiter in die Makrofotografie!! 😉

    Antworten
    1. pixolum

      Liebe Nadine – schön von dir zu lesen, vielen Dank! Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und Freude an der Makrofotografie! Wirklich ein super spannender Bereich – es gibt so viel zu entdecken. Liebe Grüsse, Pat

      Antworten
  3. Doris

    Danke für die tollen Tipps.
    Bin bisher nur ‚Knipser‘, habe mir aber eine Kamera zugelegt. Bin ab nächster Woche ein paar Tage im Wanderurlaub und werde mich mit der neuen Kamera in der Makrofotografie ausprobieren.
    Ganz liebe Grüße

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