Was ist Kinematographie? Definition & Guide zum Kameramann

Wenn du dich für den Film interessierst, ist dir der Begriff Kinematographie sicher schon einmal begegnet. Was umfasst der aber genau? Welches ist der dazugehörige Beruf? Und was musst du wissen, falls du ihn ergreifen möchtest? Diese und mehr Fragen beantworte ich dir in diesem Artikel. Willst du wissen wie ein Film entsteht und wie man mit Bildern Geschichten erzählt? Dann lies jetzt!

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Kameramann ist ein aufregender und vielseitiger Beruf.

Was ist Kinematographie?

Ein zentraler Aspekt der Filmkunst ist das sogenannte „Storytelling“. Diese Aufgabe unter Anwendung von Kenntnissen der Fotografie und Videografie nennt man Kinematographie. Dabei geht es nicht nur um die Dokumentation von Ereignissen, sondern um den kreativen und künstlerischen Prozess. Der Begriff wird aber nicht nur im Zusammenhang mit Unterhaltung und Kunst verwendet. Auch im wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Bereich und bei Massenmedien spricht man von Kinematographie.

Der Fachmann für Kinematographie wird Kameramann bzw. Kamerafrau genannt. Um erfolgreich als solche/r zu arbeiten, brauchst du neben einem großen Talent für deinen eigenen Erzählstil auch Kenntnisse in der professionellen Fotografie. Außerdem musst du dich mit Bildbearbeitung, Organisation, Management etc. auskennen, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Vor allem wenn der Film auf einer Kinoleinwand erscheinen soll, investieren Filmemacher gerne in hochwertige Kinematographie. Wie kraftvoll die Kinematographie sein kann, wirst du sofort verstehen, wenn du dieses Video siehst:

Was macht ein Kameramann?

Die Aufgabe des Kameramanns, im Englischen auch Director of Photography (DP) genannt, ist vor allem die Bildgestaltung bei der Produktion eines Films oder einer TV-Sendung. In seiner Verantwortung liegen alle visuellen Elemente wie Beleuchtung, Komposition, Farbgebung, Kameraführung etc. Die Kameraperspektive, Einstellungsgröße und Kameratechnik einer Szene liegen also in der Entscheidungsgewalt des Kameramanns.

Meistens äußert der Regisseur eine ungefähre Vorstellung davon, wie er sich eine Szene vorstellt. Der Auftrag des Kameramannes ist es dann, diese Ideen bestmöglich umzusetzen. Dabei hat er üblicherweise viele künstlerische Freiheiten. Der Regisseur kann aber auch genauere Vorgaben machen. So wie in der professionellen Fotografie ist das Berufsbild Kameramann/Kamerafrau nicht klar abgegrenzt. Durch den Bundesverband der Fernsehkameraleute (BVFK) kannst du dich allerdings zertifizieren lassen.

Kameramann Werden: Was kommt auf dich zu?

Interessierst du dich für diesen Beruf? Dann möchte ich dir einige Aufgabenbereiche von Kameraleuten etwas näher bringen:

1 Kameraeinstellung und -perspektive

Der Kameramann entscheidet über die Position der Kamera in einer bestimmten Einstellung. Nähe und Winkel von der Kamera zum Subjekt, aber auch das Kameramodell und die Objektive sind entscheidend für die Wirkung der Aufnahme. Ebenso wichtige Faktoren sind die Einstellung der Auflösung, Farbabtastung und Blende bei der Arbeit mit Licht und Perspektive. Nicht nur die Bildqualität sondern auch die visuelle Unterstützung der Handlung sind entscheidend.

2 Komposition

Der Kameramann ist verantwortlich für die visuelle Zusammenstellung einer Szene. Er entscheidet, wie die Elemente in der Einstellung angeordnet sind. Auch der äußere Rahmen der Szene kann unterschiedlich aussehen – je weniger um das Subjekt herum sichtbar ist, desto geheimnisvoller wirkt die Situation. Der Rahmen kann auch darstellen, dass das Subjekt weniger über die Handlungsvorgänge weiß als der Zuschauer. So beeinflusst die visuelle Komposition die Geschichte und deren Wirkung nach außen.

3 Kamerabewegung

Auch die Führung der Kamera spielt eine wichtige Rolle für die Wirkung des Films. In Szenen mit hoher Energie beispielsweise würde der Kameramann der Bewegung der Handlung folgen. In ruhigen Momenten hingegen würde er die Kamera eher stillhalten und so die Intensität der Situation verstärken.

4 Koordination

Natürlich muss ein Kameramann sich mit den anderen Mitgliedern der Filmcrew abstimmen, zum Beispiel mit dem Location-Scout. Gemeinsam finden sie dann geeignete Orte und Kamerawinkel für den Dreh. Der Kameramann hält immer Rücksprache mit dem Regisseur und passt die geplanten Einstellungen dessen Wünschen an.

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Die Koordination mit der Crew ist eine wichtige Verantwortung des Kameramanns.

4 Beleuchtung

Ist dir mal aufgefallen, dass Thriller oft mit wenig Licht auskommen, während Komödien hell erleuchtet sind?

Die Beleuchtung ist ein wichtiger Faktor für die Stimmung eines Films, auch wenn sie von vielen Menschen nicht bewusst wahrgenommen wird. High-Key-Beleuchtung wird gerne eingesetzt um fröhliche und entspannte Situationen darzustellen. Low-Key-Beleuchtung findest du eher in geheimnisvollen und bedrückenden Szenen. Als Kameramann musst du deshalb ein Experte für künstliches und natürliches Licht sein. Auch mit Kontrast, Tiefe und Form musst du dich gut auskennen.

Für die Lichtgestaltung des ganzen Films sind also die Kameraleute, allen voran der Leitende Beleuchtungstechniker, zuständig. Mehr über verschiedene Beleuchtungsstile erfährst du hier.

5 Welche Kameras und Objektive verwendet ein Kameramann?

Unsere Fotoausrüstung

Du fragst dich mit welcher Ausrüstung wir fotografieren? Hier findest du unser Equipment.

Ausrüstung anzeigen

Als Kameramann trägst du selbst die Verantwortung, das richtige Equipment auszusuchen. Das heißt, du musst entscheiden ob du eine analoge oder digitale Kamera und welche Objektive du verwenden möchtest. Auch die Einstellung der Kamera und eventuell nötiges Zusatz-Equipment liegen in deiner Hand.

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Die Auswahl des Equipments ist entscheidend. Es muss aber nicht immer das Neuste und Teuerste sein.

Was ist zu beachten?

  • Dass ein Film ein großes Budget hat, heißt nicht unbedingt, dass das Geld auf eine teure Kamera verwendet werden kann.
  • Auch die Menge an benötigtem Zubehör, die Kosten des Beleuchtungs-Setups und viele andere Faktoren müssen einberechnet werden.
  • Das wichtigste Argument bei der Auswahl der Ausrüstung sollte sein, dass sie das Storytelling möglichst gut unterstützen kann. Selbst Blockbuster verwenden manchmal günstiges Equipment, wenn es der Story dient.

Analog oder digital?

Ob du eine analoge oder digitale Kamera wählst, hängt vom gewünschten optischen Stil ab. Eine klassische Filmkamera betont Körnung und Textur. Mit einer digitalen Kamera erhält man ein klareres Bild. Die digitale Kamera hat auch den Vorteil, dass man mit offenerer Blende filmen kann. Außerdem unterstützt sie mehrere Dateiformate, was bei der Nachbearbeitung praktisch sein kann.

Objektive

In der Kinematographie werden vor allem Hauptlinsen verwendet. Diese Linsen verfügen über eine Festbrennweite und liefern viel bessere Ergebnisse als Zoom-Objektive.

Kameraleute benutzen Linsen von 21-28mm für eine Totale Einstellung, 50 mm für eine Halbtotale und 85-105 mm für Porträt-Aufnahmen. Eine der meistverwendeten Linsenhalterungen in eigenständigen Produktionen ist der Canon EF-mount. Große Produktionen gebrauchen oft die ARRI PL-mount. Wechseln kannst du die Linsen mit einem Speed Booster oder Adapter.

Kameramann werden: Praktische Tipps

Entwickle kreative Ansätze

Kreative und ungewöhnliche Methoden sind in der Kinematographie auf jeden Fall gefragt. Mit Flexibilität und Fantasie kannst du nicht nur die Vorstellungen der Regisseure umsetzen, sondern entwickelst auch deinen ganz eigenen Stil.

Zusätzlich zu einer gewissen Spontanität musst du aber auch gut organisiert sein und deine Aufnahmen oft genau vorausplanen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Kostümfilm „Barry Lyndon (1975) von Stanley Kubrick.

Der Kameramann John Alcott hatte sich in den Kopf gesetzt, den gesamten Film nur mit natürlichem Licht zu drehen. Sogar für die Szenen im Innenbereich wollte er lediglich Kerzenlicht verwenden. Dafür musste er sich sogar spezielle Objektive von der NASA ausleihen.

Hinter so einem extravaganten Plan stecken eine verrückte Idee und eine Menge Willenskraft und Disziplin. Das Ergebnis: Barry Lyndon ist als einer der ästhetischsten Filme überhaupt in die Geschichte eingegangen.

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Ein Ausschnitt aus Barry Lyndon – die natürliche Beleuchtung erschafft eine einzigartige Atmosphäre. (@BFI, Youtube)

Im Dienst der Story

Ja, die Kinematographie ist eine Kunst und lädt dazu ein, den eigenen Stil immer weiter zu entwickeln. Trotzdem musst du deine kreativen Vorstellungen immer der Story unterordnen. Wenn die Geschichte des Films nicht gut erzählt ist, helfen auch die fantastischsten Effekte nicht weiter. Der visuelle Aspekt des Films sollte immer darauf zielen, den gesamten Film besser zu machen.

Es gibt nichts Schlimmeres als eine protzige Einstellung oder Beleuchtung, die alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, sodass du sagst: „Oh wow, das ist spektakulär.“ Oder eine bombastische Kranbewegung oder so etwas. Wenn das nichts mit dem Film zu tun hat, dann fällst du aus dem Zusammenhang, denkst über Äußerlichkeiten nach und verlierst den Kontakt zu den Figuren und der Handlung.“

  • – Roger Deakins, berühmter Kameramann –

Zeitmanagement

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Wie schnell eine Szene abgedreht werden kann, hängt auch vom Geschick der Kameraleute ab.

Kinematographie kann ein stressiger und fordernder Job sein. Ständig bist du im Kontakt mit den verschiedenen Abteilungsleitern und musst alle zufriedenstellen. Der Regisseur verlässt sich auf dich, alle Aufgaben pünktlich zu erledigen, und natürlich den ganzen Film rechtzeitig abzudrehen. Du wirst das Gefühl haben, nie genug Zeit (und Geld) zu haben. Deshalb ist es sehr wichtig, schon am Anfang einen genauen Überblick über alle Aufgaben zu haben. Plane alle Schritte vom Budget über die Einstellungen bis zur Beleuchtung genau durch, bevor du mit dem Dreh beginnst.

Drehbuch

Für die Kreativität und Spontanität, die du als Kameramann brauchst, ist es unbedingt wichtig, das Drehbuch in- und auswendig zu kennen. Das spart nicht nur Zeit, sondern gibt dir die Flexibilität, auch spontan wertvolle Vorschläge einzubringen.

Ausrüstung

Um einen guten Film zu drehen, brauchst du nicht unbedingt das neuste und extravaganteste Equipment. Du solltest aber genau wissen, mit welcher Ausrüstung du deine kreativen und technischen Ziele umsetzen kannst.

Vorbilder

Auch die legendärsten Kameraleute haben von den Legenden vor ihnen gelernt. Jeder Kameramann macht seine eigenen wertvollen Erfahrungen und kann sie an die nächste Generation weitergeben. So entwickeln sich die Techniken der Kinematographie ständig weiter.

Orson Welles beispielsweise, der Schöpfer des berühmten Films „Citizen Kane“, sah John Ford als sein kinematographisches Vorbild. Dieser hatte wichtige Beleuchtungs- und Kameratechniken wie den Chiaroscuro-Effekt und einige Stilmittel des Western-Genres erfunden. Welles übernahm die Techniken von Ford und entwickelte auf deren Basis seine eigenen Innovationen.

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Der Film Citizen Kane lebt vom Spiel mit Licht und Schatten – hier erkennt man den Chiaroscuro-Effekt. (@Watch Meet Make, Youtube)

Kameratests

Damit beim Dreh alles glatt läuft, ist es sehr wichtig, vorher einige Tests durchzuführen. Dafür kannst du zum Beispiel Modelle und Farbtafeln verwenden. Auch deine Ausrüstung sollte funktional und gut gepflegt sein, bevor die Aufnahmen beginnen.

Drehort

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Drehort und Wetterbedingungen nehmen großen Einfluss auf die Qualität des Films.

Der richtige Drehort ist entscheidend für die Qualität des Films. Nicht unwichtig sind dabei die Licht- und Wetterverhältnisse zur Zeit der Aufnahme. Natürlich kann man die nicht hundertprozentig vorhersehen, soweit es geht solltest du sie aber einberechnen. Ein geeigneter Drehort bedeutet weniger Zeitaufwand und Mühe für Kameraleute und Crew.

Postproduktion

Der sicherste Weg zum Erfolg ist, schon im Drehprozess möglichst nah an das gewünschte Ergebnis zu kommen. In der Nachbearbeitung kann man zwar viel erreichen, aber auch keine Wunder vollbringen. Außerdem kostet sie viel Zeit und Geld. Ein guter Kameramann nutzt Drehort, Beleuchtung und andere Aufnahmetechniken aus, um gleich ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Kameramann Werden – Wie geht das?

In der Kinematographie Karriere zu machen ist nicht einfach. Wie auch in der Fotografie gibt es nicht nur einen Weg in den Beruf. Eine Ausbildung im analogen oder digitalen Filmschaffen kann sehr nützlich sein, um einen guten Überblick über das gesamte Feld zu bekommen. Außerdem kannst du damit eventuell später unterrichten. Folgende Ausbildungsmöglichkeiten gibt es in Deutschland:

  1. Ausbildung zum/r Kamera-Assistenten/in (3,5 – 6 Monate)
  2. Darauf aufbauend Weiterbildung zum/r Kameramann/-frau
  3. Eventuell Prüfung zum/r Aufnahmeleiter/in
  4. Studium im Fach Film- und Fernsehkamera oder Ton- und Bildtechnik

Nach abgeschlossener Ausbildung solltest du deine praktischen Erfahrungen am Filmset vertiefen. Dort fängst du in der Regel erst einmal als Assistent an und kannst dich langsam hocharbeiten.

Viele Kameraleute wirken zu Anfang ihrer Karriere an unabhängigen Filmen mit und schaffen später den Schritt in die professionelle Kinematographie. Auch kleine Bühnenproduktionen können dir helfen, deine Fähigkeiten weiterzuentwickeln und wichtige Kontakte zu knüpfen. Zu diesem Zweck solltest du auch Filmvorführungen, Red-Carpet-Events, Seminare etc. besuchen. Außerdem helfen dir Fachmagazine, auf dem neusten Stand der Entwicklungen in deinem Feld zu bleiben.

Einstieg in den Fachwortschatz

Bestimmt sind dir schon einige Begriffe aus dem Filmgeschäft begegnet, mit denen du absolut nichts anfangen konntest. Kein Wunder: der Wortschatz ist speziell und sehr umfassend. Damit dir das bei deinem Einstieg als Kameramann nicht im Wege steht, findest du hier einige der wichtigsten Ausdrücke.

Einheiten

  • Einstellung
    Einstellungen sind die kleinsten Einheiten eines Films. Sie werden durch Schnitte oder Übergänge voneinander getrennt. Ein Erzählfilm enthält Tausende von Einstellungen.
  • Szene
    Die Menge der Einstellungen in einem bestimmten Zeitabschnitt wird Szene genannt. Mit dem Wechsel des Drehortes beginnt eine neue Szene. Eine Szene besteht immer aus Anfang, Mitte und Ende.
  • Sequenz
    Die nächstgrößere Einheit bildet die Sequenz. Eine Sequenz besteht aus mehreren Szenen und hat in sich wieder Anfang, Mitte und Ende. Die Sequenz kann sich über mehrere Ortswechsel hinweg ziehen. Ein Erzählfilm enthält in etwa 20 Sequenzen.

Einstellungsgrößen

Weite Aufnahme Die Weite Aufnahme ist die Einstellung mit dem weitesten Aufnahmewinkel. Sie dient dazu, Subjekte in ihrer Umgebung zu zeigen und geographisch einzuordnen. Sie wird auch verwendet, wenn zwei verschiedene Orte in einer Einstellung sichtbar sein sollen.
Vogelperspektive Die Vogelperspektive nutzt ebenfalls einen weiten Aufnahmewinkel, wird aber von oben gefilmt. In einer solchen Einstellung bilden sich oft Strukturen aus einer Szene heraus. Die Vogelperspektive wird gerne zu Anfang eines Films verwendet.
Totale Die Totale bildet den Handlungsraum ab, hält aber genug Distanz um eine emotionale Verbindung zum Subjekt zu verhindern. Der Zuschauer fühlt sich quasi als Teil der Szene, als ob er das Geschehen aus einiger Entfernung betrachten würde.
Halbnahe Aufnahme Die Halbnahe Aufnahme wird meistens verwendet, um Handlungen und Dialoge innerhalb kleiner Gruppen abzubilden. Dabei ist die Gestik der Figuren erkennbar, der Zuschauer ist aber nicht nah genug um Emotionen wahrzunehmen. Meist sind die Figuren von der Hüfte aufwärts zu sehen.
Grossaufnahme In der Großaufnahme ist das Gesicht einer Person erkennbar, sodass die Emotionen im Fokus der Aufnahme stehen.
Detailaufnahme In einer Detailaufnahme sind nur Teile des Gesichts, Hände oder ein Objekt extrem nah zu sehen. Diese Einstellung wird verwendet, um eine Szene zu intensivieren.

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Bei einer Detailaufnahme sind nur Ausschnitte der Handlung sichtbar.

Kameraführung

Verkantung

Von Verkantung spricht man, wenn die Kamera so zu einer Seite gekippt wird, dass der Boden nicht mehr parallel zum Horizont ist. Die Verkantung erzeugt ein Gefühl von Instabilität und Unsicherheit.

Over-Shoulder Shot

Diese Einstellung wird meist benutzt, wenn eine Figur mit einer anderen redet oder etwas betrachtet. Kopf und Schultern sind dann von hinten nicht-fokussiert sichtbar. Die Person oder das Objekt, das die Figur betrachtet, sind im Fokus.

Vertikaler Schwenk

Wie der Name schon sagt, wird die Kamera hier von oben nach unten oder von unten nach oben bewegt. Dieser Schwenk wird oft mit einer entsprechenden Bewegung des Subjekts kombiniert. Er wird gerne zu Anfang eines Films als Opening Shot verwendet, oder auch um zum Ende einer Einstellung etwas Neues zu offenbaren.

Horizontaler Schwenk

Dieser Schwenk wird gebraucht, um die horizontale Bewegung des Subjekts zu betonen oder die Umgebung zu zeigen.

Zoom

Der Zoom wird gebraucht, um den Fokus auf ein bestimmtes Subjekt zu verstärken. Diese Technik wird ständig weiterentwickelt, um möglichst natürlich zu wirken.

Zoom-Fahrt-Kombination

Hier wird die Kamera auf dem Kamerawagen in Richtung des Subjekts bewegt, während sie aber herauszoomt. Auch in umgekehrter Richtung ist das möglich.

Kranaufnahme

Bei dieser Technik wird die Kamera an einem Kran-Arm nach oben oder unten bewegt. Heutzutage werden dafür auch Drohnen verwendet.

Fahrt

Der Kamerawagen folgt der Bewegung des Subjekts. Dadurch wirkt die Aufnahme lebendiger.

Subjektive Kamera

Hier wird die Kamera direkt am Subjekt befestigt und zeigt die Handlung aus seiner persönlichen Perspektive. Dadurch wird der Zuschauer direkt eingebunden.

Traumjob Kameramann

Noch einmal das Wichtigste zur Kinematographie im Überblick:

  • Die Kinematographie bezeichnet den Umgang mit der Kamera beim Film. Sie legt Wert auf das Storytelling und auf künstlerische und technische Aspekte des Filmens.
  • Den Fachmann für Kinematographie nennt man Kameramann/-frau. Für diesen Beruf gibt es mehrere Ausbildungsmöglichkeiten.
  • Kameramann ist ein spannender und sehr vielseitiger Job, bei dem Kreativität, aber auch Organisationstalent und technisches Know-How gefragt ist.
  • Als Kameramann trägst du direkte Verantwortung für das Gelingen eines Films und bist eng in den künstlerischen Prozess eingebunden.

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel einen Einblick in die spannende Welt der Kinematographie geben. Vielleicht hast du sogar selber Lust bekommen, Kameramann/-frau zu werden? Ich freue mich über dein Feedback und deine Ideen zu diesem Thema in den Kommentaren!

pixolum Autor und Fotograf Sophia
Über den Autor

Sophia ist Künstlerin, Schreiberin und Lehrerin. Sie liebt nichts mehr als Kreativität und die Schönheit der Einfachheit. So geht sie die Dinge auch etwas langsamer an. Ihr entgeht dadurch aber auch nichts (wirklich nichts) – weder eine fotografische Szene, noch irgendeine Bewegung im Team entzieht sich ihrem Blick.

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